Businessplan Fotograf

Sie sind Fotograf und wollen eine eigene Firma gründen? Weil Sie ein höheres Einkommen aus der Selbstständigkeit erwarten und daher selbst durchstarten wollen? Perfekt! Leider gibt es ohne Businessplan keine Bankdarlehen, Fördermittel und Zuschüsse! Diese staatlichen Präsente sollten Sie aber in jedem Fall mitnehmen. Und mit einem guten Businessplan steigt zudem die Möglichkeit, dass aus ihrer Geschäftsidee auch Wirklichkeit wird. Wenn Sie also mit Erfolg als Fotograf durchstarten wollen, benutzen Sie einen Businessplan und begeistern Familienmitglieder, Geldgeber, Vertragspartner und Beschäftigte.


Businessplan Fotograf – Besondere Anforderungen?

Wenn Sie als Fotograf ein Geschäft starten wollen, dann haben Sie in der Vergangenheit zwischen 23.000€ - 48.500€ verdient. Dieses Einkommen sollten Sie als Neustarter zumindest erzielen. Außerdem müssen Sie sich mit ggf. neuen Vorgaben der Branche beschäftigen, in der Sie gründen. Und natürlich spielen ihre persönlichen Kompetenzen eine sehr wichtige Rolle. Prinzipiell ist es auch wesentlich zu untersuchen, welche formalen Voraussetzungen es gibt, die ggf. zu berücksichtigen sind.
Wenn Sie Fotograf sind, dann haben Sie folgende Kompetenzen erworben: Fotografie, Portraitfotografie, Hochzeitsfotografie, Event- Fotografie, Werbefotografie, Produktfotografie, Fotoshootings, Architekturfotografie, Pressefotografie, Bildbearbeitung. Das kann eine ideale Ausgangsebene für einen Anfang als bspw. Eventagentur, Fotoagentur oder Partyveranstalter sein. In dieser Sparte gibt es eine Gründerquote von 29%. Die Neustarter im Bereich Eventagentur, Fotoagentur oder Partyveranstalter kommen überwiegend aus Österreich, Türkei und haben als Abschluss Abgeschlossene Lehre. Bedauerlich ist, dass die Frauenquote nur bei 25,8 Prozent liegt. In die Existenzgründung starten Gründer in der Branche Eventagentur, Fotoagentur oder Partyveranstalter im Alter von 32,5 Jahren. Das essentielle Motiv zur unternehmerischen Tätigkeit ist laut Forschungen finanzielle Freiheit. Sie starten als Soloselbständiger ohne festangestellte Mitarbeiter. Als grundsätzliche Stresselemente empfinden Startups:

  1. hohe Steuerbelastung
  2. Fehlende Lieferanten
  3. Abmahngefahren
  4. Opportunitätskosten
  5. schlechte IT-Infrastruktur
  6. Rechtliche Unklarheiten
  7. Finanzielles Risiko
  8. Abstiegsangst bei Scheitern
  9. Belastung für die Familie
  10. hohe Bürokratie

Die Schwierigkeit bei der Beschäftigtensuche ist:

  1. Unattraktive Work-Life-Balance
  2. Gehaltsforderungen
  3. Standortunattraktivität
  4. Fachkräftemangel
  5. Konkurrenz großer Unternehmen

Für den Start sind 5-10 TEUR Startkapital notwendig. Das Geld holen sich angehende Unternehmer meist über Kontokorrentkredite, Bankdarlehen, Zuschüsse, Familie. Eine grosse Erleichterung sind hier natürlich Zuschüsse und Online Kredite. Die Gelder fliessen dann im Rahmen der Firmengründung:

  1. Kooperationen
  2. Lizenzen/ Patente
  3. Marketing/ Werbung
  4. Technologie/ Software/ Hardware/ IT- Sicherheit
  5. Neue Mitarbeiter
  6. Berater

In diesem Zusammenhang ist das Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre ein weiterer Anreiz für eine Ausweitung des Darlehenbedarfs und generell mehr angehende Unternehmer vertrauen auf Mischfinanzierung aus Eigen- und Fremdkapital. Bitte hier nicht die Zuschüsse und Online Kredite vergessen. Äußerst häufig wird gegründet in Berlin, Hamburg, Brandenburg, Bayern und NRW. Auf den hinteren Plätzen liegen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Dabei ist die Betreuung interessanterweise in kleinen und mittleren Städten häufig besser. Ausschlaggebende Unterstützungselemente der Städte sind:

  1. Günstige Lebenshaltungskosten
  2. Kooperationsmöglichkeiten mit bestehenden Unternehmen
  3. Zugang zu finanziellen Mitteln
  4. Logistische Infrastruktur
  5. Qualifizierte Mitarbeiter
  6. allgemeine Gründerszene
  7. Angebote zu Messen, Veranstaltungen, Events
  8. Berater/ Mentoren Zugang
  9. Nähe zu Unis
  10. Digitale Infrastruktur

Im Lauf von drei Geschäftsjahren beenden übrigens circa 30% der Neustarter ihre Firmengründung wieder (3-30-Faustformel). Scheitern tun die meisten Neustarter in Hinblick auf:

  1. Kaufmännische Defizite
  2. Fehlende Finanzierung
  3. Fehlende Mitarbeiter
  4. Fehlende Fachkenntnisse
  5. Fehlender Kundennutzen
  6. Wettbewerber
  7. Unklare Zielgruppe
  8. Zu hoch geschätzter Umsatz

Businessplan Fotograf – Vorlage oder Muster nutzen?

Der erste Schritt in die Existenzgründung ist eine ausgereifte Vorlage. Das Werkzeug der Wahl ist hier der Businessplan. Ob Sie eine Businessplan Vorlage kostenlos benutzen bleibt naturgemäß Ihnen überlassen. Es kann freilich vieles vereinfachen, wenn Sie in einem geprüften Gerüst arbeiten. Jedoch so individuell Sie als Existenzgründer sind, so individuell sollte auch ihr Businessplan sein. Je nach Einsatzzweck werden Sie sich darüber hinaus mehr oder weniger Aufwand machen. Für den Gründungszuschuss benötigen Sie nebenbei bemerkt nur einen abgespeckten Businessplan, dagegen für Barkredite oder Online Kredite doch eher die genaue Form. Beantworten Sie im Businessplan bitte folgende Fragen:

  1. Wie sehen die Räumlichkeiten Ihres Unternehmens aus?
  2. Wie ist das Kundenpotential?
  3. Erläutern Sie den Absatzmarkt
  4. Welche Rechtsform empfiehlt sich für ihr Unternehmen?
  5. Sind weitere wechselnde Angebote zur Kundenbindung geplant?
  6. Erläutern Sie die Ergebnisse zur Marktforschung
  7. Wie ist der Vertrieb vorgesehen?
  8. Erläutern Sie den Beschaffungsmarkt
  9. Wie viele Mitarbeiter werden eingesetzt und wer wird wann eingesetzt?
  10. Hat der Name/das Layout ihres Unternehmens einen Wiedererkennungswert?
  11. Welchen Service und Sortiment bieten Sie an?
  12. Sind Eröffnungsangebote zur Kundengewinnung vorgesehen?
  13. Was bieten Sie an, was Ihre Wettbewerber nicht anbieten?
  14. Wie ist die Aufgabenverteilung vorgesehen?
  15. Wo ist der Standort Ihres Unternehmens?
  16. Erklären Sie die Richtlinien und Verordnungen, die für ihr Unternehmen gelten
  17. Erläutern Sie Vor- und Nachteile Ihres Angebots
  18. Welche Produkte werden angeboten?
  19. Wer sind die Gesellschafter?
  20. Sind Werbemaßnahmen geplant? (Flyer, Plakatwerbung, Radio, TV, Zeitung)

Businessplan Fotograf – Sinnvolle Gliederung?

Mit einer überzeugenden Struktur ihres Businessplans, die sich im Inhaltsverzeichnis zeigt, zeigen Sie Ihre Qualifikation, die Gründung zu managen. Und interessanterweise ist die Gliederung bei vielen Businessplänen ähnlich. Versuchen Sie im Übrigen außergewöhnliche Fragestellungen als Grafik darzustellen, wodurch sie einleuchtend werden. Ebenso wird dadurch der Inhalt aufgelockert.

Businessplan Fotograf - Gliederung Professional (VC, Private Equity, Kredite)

A) Zusammenfassung
B) Unternehmerische Vision
C) Markt- und Konkurrenzsituation
D) Chancen und Risiken
E) Unternehmensportfolio
F) Marketing & Vertriebs - Strategy
G) Produktion und Beschaffung
H) Realisierungsfahrplan
I) Management und Personal
J) Planungsrechnungen
K) Finanzierung
L) Unternehmensstruktur und Organisation
M) Anhang

Businessplan Fotograf - Gliederung Standard (Arbeitsamt, IHK, Kleinkredite)

1. Kurzbeschreibung des Vorhabens
1.1 Meine Geschäftsidee
1.2 Meine persönlichen und fachlichen Voraussetzungen
1.3 Kundenzielgruppe, Wettbewerb, Marketing und Vertrieb
1.4 Zukunftsaussichten, Chancen und Risiken

2. Wirtschaftlichkeitsberechnungen
2.1 Berechnung der notwendigen Privatentnahmen
2.2.1 Kapitalbedarf
2.2.2 Finanzierung
2.2.3 Umsatz-, Kosten- und Gewinnvorschau

Businessplan Fotograf - Gliederung Anhang

Als Anhang sollten Sie die nachfolgenden Dateien, soweit vorhanden, beilegen:

  1. Jahresrechnungen der vergangenen Jahre
  2. Aktionäre, Verwaltungsräte, Geschäftsbeziehungen
  3. Produktebeschreibungen
  4. Organigramme, Standortlisten
  5. Lebenslauf
  6. Geschäftsberichte, Presseartikel
  7. Kostenrechnungs- und Margenanalysen
  8. Markenrechtseintragungen
  9. Referenzen, Verkaufsverträge
  10. Handelsregisterauszüge
  11. Marktstudien

Orientieren Sie sich zusätzlich im Zahlenteil generell an den vorgegebenen Branchenkennzahlen. Das schafft beim kundigen Leser Sicherheit und Vertrauen.


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