Sie sind Webdesigner und wollen eine eigene Unternehmung gründen? Weil Sie unabhängig sein wollen und daher selbst loslegen wollen? Ideal! Zu meinem Bedauern gibt es ohne Businessplan keine finanziellen Mittel, Staatlichen Förderungen und Zuschüsse! Diese staatlichen Geschenke sollten Sie aber in jedem Fall mitnehmen. Und mit einem guten Businessplan steigt zudem die Möglichkeit, dass aus ihrer Geschäftsidee auch Wirklichkeit wird. Wenn Sie also erfolgreich als Webdesigner durchstarten wollen, nutzen Sie einen Businessplan und beeindrucken Freunde, Darlehensgeber, Businesspartner und Angestellte.
Businessplan Webdesigner – Besondere Anforderungen?
Wenn Sie als Webdesigner ein Geschäft beginnen wollen, dann haben Sie in der Historie zwischen 32.000€ - 52.000€ verdient. Dieses Salär sollten Sie als Neustarter minimal schaffen. Darüber hinaus müssen Sie sich mit ggf. neuen Erfordernissen der Branche auseinandersetzen, in der Sie starten. Und natürlich spielen ihre persönlichen Kompetenzen eine wesentliche Rolle. Im Allgemeinen ist es auch wesentlich zu analysieren, welche formalen Bedingungen es gibt, die ggf. zu beachten sind.
Wenn Sie Webdesigner sind, dann haben Sie folgende Qualifikationen erworben: Webdesign, CSS, Grafikdesign, WordPress, Responsive Design, Corporate Design, HTML, SEO, SEM, UI Design, Web-Entwicklung, Webseite. Das kann eine hochwertige Grundlage für einen Auftakt als bspw. Internetagentur oder Webagentur sein. In dieser Branche gibt es eine Gründerquote von 29%. Die angehenden Unternehmer im Bereich Internetagentur oder Webagentur kommen hauptsächlich aus Österreich, Türkei und haben als Abschluss Abgeschlossene Lehre. Bedauerlich ist, dass die Frauenquote lediglich bei 27,6 Prozent liegt. In die Existenzgründung starten Neustarter in der Branche Internetagentur oder Webagentur im Alter von 37,4 Jahren. Das ausschlaggebende Motiv zur unternehmerischen Tätigkeit ist laut Studien finanzielle Freiheit. Sie starten als Soloselbständiger ohne festangestellte Mitarbeiter. Als wichtige Stresselemente verspüren Startups:
- Opportunitätskosten
- Fehlende Mitgründer
- Skalierung des Geschäftsmodells
- Abmahngefahren
- schlechter Zugang zu Kapital
- Exit Strategie
- hohe Bürokratie
- hohe Steuerbelastung
- Finanzielles Risiko
- Abstiegsangst bei Scheitern
- fehlende Fachkräfte
- Belastung für die Familie
Das Hauptproblem bei der Arbeitnehmersuche ist:
- Unattraktive Work-Life-Balance
- Fachkräftemangel
- Konkurrenz großer Unternehmen
- Standortunattraktivität
- Gehaltsforderungen
Für den Anfang sind 5-10 TEUR Startkapital unabdingbar. Das Geld holen sich Existenzgründer meist über Kontokorrentkredite, Bankdarlehen, Zuschüsse, Familie. Eine grosse Hilfe sind hier natürlich Zuschüsse und Online Kredite. Die Kapital fliessen dann im Rahmen der Gründung:
- Technologie/ Software/ Hardware/ IT- Sicherheit
- Berater
- Lizenzen/ Patente
- Neue Mitarbeiter
- Marketing/ Werbung
- Kooperationen
In diesem Zusammenhang ist das Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre ein weiterer Anreiz für eine Erhöhung des Kreditbedarfs und durchweg mehr Startups setzen auf Mischfinanzierung aus Eigen- und Fremdkapital. Bitte hier nicht die Zuschüsse und Online Kredite versäumen. Ausgesprochen häufig wird gegründet in Berlin, Hamburg, Brandenburg, Bayern und NRW. Auf den hinteren Rängen liegen Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Hierbei ist die Betreuung interessanterweise in kleinen und mittleren Städten häufig besser. Ausschlaggebende Hilfestellungen der Städte sind:
- Gesetzliche Auflagen
- Nähe zu Unis
- Förderangebote
- Logistische Infrastruktur
- attraktive Immobilien
- Qualifizierte Mitarbeiter
- Angebote zu Messen, Veranstaltungen, Events
- Günstige Lebenshaltungskosten
- Zugang zu finanziellen Mitteln
- Kooperationsmöglichkeiten mit bestehenden Unternehmen
- allgemeine Gründerszene
Im Lauf von drei Geschäftsjahren beenden übrigens so circa 30% der Neustarter ihre unternehmerische Tätigkeit wieder (3-30-Faustformel). Floppen tun die meisten Selbstständigen hinsichtlich:
- Familiäre Probleme
- Fehlende Finanzierung
- Fehlende Fachkenntnisse
- Fehlender Kundennutzen
- Fehlende Mitarbeiter
- Unklare Zielgruppe
- Wettbewerber
- Kaufmännische Defizite
- Unausgereifte Geschäftsidee
- Konjuktureinbruch
Businessplan Webdesigner – Vorlage oder Muster nutzen?
Der erste Schritt in die Selbstständigkeit ist eine solide Vorbereitung. Das Tool der Wahl ist hier der Businessplan. Ob Sie eine Businessplan Vorlage kostenlos benutzen bleibt natürlich Ihnen überlassen. Es kann allerdings vieles vereinfachen, wenn Sie in einem geprüften Gerüst arbeiten. Freilich so individuell Sie als Firmengründer sind, so individuell sollte auch ihr Businessplan sein. Je nach Verwendung werden Sie sich im Übrigen mehr oder weniger Strapazen machen. Für den Gründungszuschuss benötigen Sie nebenbei bemerkt nur einen kinderleichten Businessplan, dagegen für Kredite oder Online Kredite doch eher die detaillierte Form. Beantworten Sie im Businessplan bitte folgende Fragen:
- Wie ist die Aufgabenverteilung vorgesehen?
- Erläutern Sie die Ergebnisse zur Marktforschung
- Erläutern Sie den Absatzmarkt
- Sind weitere wechselnde Angebote zur Kundenbindung geplant?
- Erläutern Sie Vor- und Nachteile Ihres Angebots
- Erläutern Sie Ihre Marketingstrategien bezüglich Ihres Unternehmens:
- Wer sind die Gesellschafter?
- Erläutern Sie den Wettbewerb in der näheren Umgebung
- Erklären Sie die Richtlinien und Verordnungen, die für ihr Unternehmen gelten
- Hat der Name/das Layout ihres Unternehmens einen Wiedererkennungswert?
- Wie viele Mitarbeiter werden eingesetzt und wer wird wann eingesetzt?
- Welche Rechtsform empfiehlt sich für ihr Unternehmen?
- Sind Werbemaßnahmen geplant? (Flyer, Plakatwerbung, Radio, TV, Zeitung)
- Wie ist der Vertrieb vorgesehen?
- Wie ist die Organisation innerhalb der Gesellschafter?
- Wo ist der Standort Ihres Unternehmens?
- Welchen Service und Sortiment bieten Sie an?
- Wie sieht Ihr Alleinstellungsmerkmal aus?
- Welche Produkte werden angeboten?
- Wie ist die Preispolitik?
- Sind Eröffnungsangebote zur Kundengewinnung vorgesehen?
Businessplan Webdesigner – Sinnvolle Gliederung?
Mit einer überzeugenden Struktur ihres Businessplans, die sich im Register zeigt, bestätigen Sie Ihre Qualifikation, die Firmengründung zu beherrschen. Und interessanterweise ist die Gliederung bei den meisten Businessplänen gleich. Versuchen Sie zudem außergewöhnliche Bereiche als Skizze darzustellen, wodurch sie nachvollziehbar werden. Zusätzlich wird dadurch der Artikel aufgelockert.
Businessplan Webdesigner - Gliederung Professional (VC, Private Equity, Kredite)
A) Zusammenfassung
B) Unternehmerische Vision
C) Markt- und Konkurrenzsituation
D) Chancen und Risiken
E) Unternehmensportfolio
F) Marketing & Vertriebs - Strategy
G) Produktion und Beschaffung
H) Realisierungsfahrplan
I) Management und Personal
J) Planungsrechnungen
K) Finanzierung
L) Unternehmensstruktur und Organisation
M) Anhang
Businessplan Webdesigner - Gliederung Standard (Arbeitsamt, IHK, Kleinkredite)
1. Kurzbeschreibung des Vorhabens
1.1 Meine Geschäftsidee
1.2 Meine persönlichen und fachlichen Voraussetzungen
1.3 Kundenzielgruppe, Wettbewerb, Marketing und Vertrieb
1.4 Zukunftsaussichten, Chancen und Risiken
2. Wirtschaftlichkeitsberechnungen
2.1 Berechnung der notwendigen Privatentnahmen
2.2.1 Kapitalbedarf
2.2.2 Finanzierung
2.2.3 Umsatz-, Kosten- und Gewinnvorschau
Businessplan Webdesigner - Gliederung Anhang
Als Attachment sollten Sie die folgenden Schriftstücke, soweit verfügbar, beilegen:
- Lebenslauf
- Geschäftsberichte, Presseartikel
- Patenteintragungen, Lizenzverträge
- Branchenanalysen
- Markenrechtseintragungen
- Marktstudien
- Kundenanfragen
- Kostenrechnungs- und Margenanalysen
- Organigramme, Standortlisten
- Referenzen, Verkaufsverträge
Orientieren Sie sich außerdem im Zahlenteil generell an den zur Verfügung stehenden Branchenkennzahlen. Das schafft beim erfahrenen Leser Absicherung und Vertrauen.
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