Franchise – Ist die Einstiegsgebühr gerechtfertigt ?

Generell lässt sich sagen, dass die Franchise-Eintrittsgebühr als Ausgleich für die Aufwendungen des Franchisegebers und gelieferte Leistungen zum Einstieg gerechtfertigt ist. Im Gegenzug ist dann eine detaillierte Aufstellung für was bezahlt wird, ein absolutes Muss. Hier besteht leider bei vielen Franchisegebern noch deutlicher Nachholbedarf. Eine gute Einschätzung der Wertigkeit eines Systems ergibt sich, wenn man sich fragt, welchen Aufwand müsste ich treiben, um in denselben Status zu kommen, den ich vom Franchisegeber zum Einstieg bekomme?


Das fragen sich Franchisenehmer

Viele Franchisenehmer sind zum Start mit Einstiegsgebühren von teilweise mehr als 15.000 EUR konfrontiert und verstehen nicht warum diese zu zahlen sind. Selbst wenn der Franchisegeber erklärt, dass diese Gebühren für die Startschulung, Erstausstattung an Werbematerialien, KFZ, etc. verwendet werden, haben Franchisenehmer ein schlechtes Gefühl. Gerade wenn es sich nicht um TOP Franchisegeber wie McDonalds (ab 500.000 EUR) handelt und die Addition der vom Franchisegeber vorgelegten Einzelaufstellung nicht den geforderten Betrag ergibt. Hier reden wir dann von den versteckten Gebühren. Da bspw. viele Franchisesysteme externe Dienstleister wie INITIAT beschäftigen, die die Suche eines neuen Franchisenehmers erledigen, sind oft Vertriebskosten von bis zu 10.000 EUR in den Eintrittsgebühren mit enthalten und auch die Anfangsinvestitionen des Franchisegebers müssen in der Einstiegsgebühr eingepreist werden. Einstiegsgebühren waren und sind immer noch ein intransparenter Bereich. Leider gibt es auch einige Systeme, bei denen selbst ich die Wertigkeit des Geschäftsmodells nicht erkennen kann und man eher davon ausgehen muss, dass das eigentliche Geschäftsmodell die Akquise von Einstiegsgebühren ist.

BEISPIEL
Sie steigen in ein Handwerker-Franchisesystem ein. Die Einstiegsgebühr beträgt 2.500 EUR zzgl. Mehrwertsteuer. Dafür bekommen Sie das Erstausstattungspaket (1000xBriefpapier, 250xVisitenkarten, Webprofil, Briefvorlagen, Marketingvorlagen als Word-Dokument) und ein zweitägiges Einführungsseminar. Die Entwicklung einer eigenen Geschäftsausstattung mit anschließendem Druck würde Sie selber ca. 1.200 EUR kosten. Sie hätten dann zwar ein eigenes Logo, aber der Marketingeffekt der Gruppe wäre dahin. Ein Webauftritt auf dem Niveau des Franchisegebers würde zudem bei 600 EUR liegen. Für ein Seminar, in dem Sie lernen, wie Sie als Handwerker erfolgreich werden, erhalten Sie bei der HWK für ca. 150 EUR pro Tag. Macht in Summe 2.100 EUR. Sie sparen 400 EUR und sind Ihr eigener Chef mit eigenem Logo, aber ohne Netzwerk und die Macht der Gruppe. Je erfolgreicher das Franchisesystem ist, umso größer ist übrigens die Differenz zwischen Einstiegspreis und dem Selber-Machen-Preis. Die 400 EUR Differenz sprechen aus meiner Sicht für das System, weil der Aufschlag des Franchisegebers sehr klein ist. Das ist aber nur die Betrachtung eines kleinen Bereichs für die Entscheidung für ein System. Daneben müssen Sie zahlreiche andere Parameter berücksichtigen.


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