Digitalisierung als Chefsache: Was KMU-Führungskräfte jetzt wissen müssen

Die digitale Transformation betrifft alle Bereiche eines Unternehmens – vom Vertrieb über die Produktion bis hin zur IT. Doch wer trägt die Verantwortung? In vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) herrscht die Meinung, dass Digitalisierung ein IT-Thema ist. Dabei ist sie vor allem eines: Chefsache.


Warum die Geschäftsführung in der Pflicht ist

Laut Studien (z. B. Oswald & Krcmar 2018) halten 90 % der Unternehmen die Digitalisierung für strategisch wichtig. Dennoch haben nur rund ein Drittel eine klare Digitalstrategie entwickelt. Der Grund: Fehlende Führung. Digitalisierung braucht klare Ziele, Ressourcen und eine langfristige Ausrichtung – das kann nur die Geschäftsleitung leisten.

Digitalisierung ist kein technisches, sondern ein strategisches Thema.

Die Verantwortung liegt bei denen, die das Unternehmen steuern – also bei der Geschäftsführung. Sie entscheidet, ob und wie digitale Initiativen zur strategischen Ausrichtung passen und wie Veränderungen im Unternehmen umgesetzt werden.

Die Rollen im digitalen Wandel

In der digitalen Transformation sind verschiedene Rollen im Top-Management gefragt:

  • CEO (Geschäftsführer/in): Gesamtverantwortung, strategische Ausrichtung und Transformation als Teil der Unternehmensvision.
  • CIO (IT-Leitung): Technologische Umsetzung, Systemarchitektur, IT-Sicherheit.
  • CDO (Digitalverantwortliche/r): Konzeption und Steuerung digitaler Strategien, Schnittstelle zwischen Fachbereichen und Technologie.
  • CMO (Marketingleitung): Gestaltung digitaler Kundenerlebnisse, datengetriebenes Marketing.

In KMU werden diese Rollen oft nicht getrennt besetzt – umso wichtiger ist es, dass die Geschäftsführung selbst digital kompetent handelt.

Aufgaben der Geschäftsführung in der digitalen Transformation

  1. Vision entwickeln: Wo soll das Unternehmen in 5 Jahren stehen? Welche Rolle spielt Digitalisierung dabei?
  2. Ressourcen bereitstellen: Zeit, Budget und Personal für strategisch wichtige Digitalprojekte freimachen.
  3. Führung übernehmen: Die Belegschaft motivieren, einbeziehen und aktiv durch den Wandel führen.
  4. Strukturen schaffen: Innovationsfreundliche Prozesse etablieren und digitale Verantwortlichkeiten klären.
  5. Partnerschaften nutzen: Externe Impulse einholen, z. B. über Netzwerke, Berater oder Kooperationsprojekte.

Praxisbeispiel: Digitalisierung im Bausektor

Ein Bauunternehmen erkennt den Trend zu digitaler Projektplanung und Dokumentation. Die Geschäftsleitung entscheidet, dass BIM (Building Information Modeling) eingeführt werden soll. Statt die IT-Abteilung mit der Umsetzung zu betrauen, übernimmt die Geschäftsführung die Leitung des Transformationsprojekts. Sie stellt ein interdisziplinäres Team zusammen, investiert in Weiterbildung und integriert die neue Technologie schrittweise in die Abläufe. Das Ergebnis: Mehr Effizienz, weniger Fehler und ein Imagegewinn bei Bauherren.

Digitalisierung braucht Führungsstärke

Der Wandel in Richtung digitaler Geschäftsmodelle und Prozesse ist komplex. Es geht nicht nur darum, Software einzuführen – sondern Denkweisen, Strukturen und Kulturen zu verändern. Diese tiefgreifenden Veränderungen erfordern eine starke Führung:

  • Mut zur Veränderung: Auch gegen interne Widerstände handeln.
  • Klarheit und Kommunikation: Warum wird digitalisiert? Was bedeutet das für Mitarbeitende?
  • Vorbildfunktion: Die Geschäftsleitung lebt digitale Arbeitsweisen selbst vor.

Unterstützung durch digitale Rollen

Nicht jede Geschäftsführung kann und muss alle Themen allein stemmen. Ein Chief Digital Officer (CDO) kann helfen, die digitale Agenda strategisch zu treiben. Auch externe Berater oder Digitallabore können Unterstützung bieten. Wichtig ist: Die Geschäftsführung bleibt der Taktgeber.

Fazit: Digitalisierung beginnt an der Spitze

Die Verantwortung für die digitale Transformation liegt nicht bei der IT – sondern beim Management. Wer als Geschäftsführung Digitalisierung nicht zur Chefsache macht, überlässt den Wandel dem Zufall. KMU, die langfristig erfolgreich sein wollen, brauchen Führungskräfte, die Digitalisierung strategisch steuern, Mitarbeitende mitnehmen und mutig vorangehen. Nur so wird digitale Transformation zum echten Erfolgsfaktor.


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