Tipps und Tricks im Bankengespräch

Wer ein Geschäftskonto eröffnen möchte, sollte aktiv auf die Bank zugehen und seinen Wunsch äußern. Denn so wird er zum für Geschäftskonten zuständigen Bankberater vermittelt. Mit diesem sollte dann ein persönlicher Termin vereinbart werden. Sinnvoll ist es, geschäftliche und private Transaktionen zu trennen, damit auch der Überblick gewahrt wird. Deshalb sollte jeder Existenzgründer zusätzlich zu seinem privaten Konto mindestens ein zweites, separates Girokonto für die geschäftlichen Dinge eröffnen.


Kontoführungsgebühren, Kosten für beleghafte und beleglose Buchungen und die Gebühr für Maestro- und Kreditkarten sind nur einige Kostenfaktoren beim Geschäftskonto. Für unterschiedliche Fälle passen unterschiedliche Konten. Konditionen können auch verhandelt werden. Letztendlich sind aber die Konditionen nicht das entscheidende Kriterium für ein Konto, sondern der persönliche Kontakt zum Bankberater. Der Personalausweis und eine Gewerbeanmeldung, ein Handelregisterauszug bzw. ein Registerauszug von der GmbH in Gründung reichen in der Regel bei der Eröffnung eines Guthabenkontos. Soll auch ein Überziehungskredit eingeräumt werden, gehen Sie aktiv und rechtzeitig auf Ihren Bankberater zu. Führen Sie wichtige Gespräche keinesfalls unangemeldet oder weil Sie „zufällig gerade hier“ sind. Insbesondere bei wichtigen Kreditanträgen sollten Sie ohne Zeitdruck Kontakt aufnehmen. Je nach Volumen und Art der Finanzierung kann die Bearbeitung bis zu mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Wenn Sie einen Gesprächstermin vereinbaren, so weisen Sie unbedingt auf den Grund für Ihren Gesprächswunsch hin. Dadurch kann sich Ihr Berater besser vorbereiten und gegebenenfalls auch andere Kollegen mit einbinden. Letztendlich sind für eine Kreditentscheidung in der Bank immer mehrere Personen zuständig. Bereiten Sie sich sorgfältig auf das Gespräch vor und erkundigen Sie sich welche Unterlagen Sie für diesen Termin benötigen. Stellen Sie diese sorgfältig zusammen und machen Sie sich am besten Notizen, um alle wichtigen Fragen ansprechen zu können und nicht im Gespräch „den Faden zu verlieren“. Für Ihre Bank sind Sie Geschäftspartner und Kunde – kein Bittsteller! Wer das beachtet und versteht, kann einen positiven Kontakt mit seiner Bank aufbauen. Wer seine Gründungsidee selbst glaubhaft und sicher vertreten kann, ist eindeutig im Vorteil. Nur, wer von seiner Idee überzeugt ist, der überzeugt auch den Bankenberater. Deshalb sollten Existenzgründer gut vorbereitet in die ersten Bankgespräche gehen. Wer als Existenzgründer wichtige Fakten verschweigt, braucht sich über das Misstrauen seines Bankberaters nicht wundern. Denken Sie jedoch immer daran, dass auch Ihr Gesprächspartner auf Seiten der Bank seinem Unternehmen verpflichtet und deshalb an bestimmte Richtlinien und Vorgaben gebunden ist.

An wichtigen Gesprächen mit der Bank sollten gegebenenfalls der Steuerberater, der im Unternehmen tätige Ehepartner oder auch ein leitender Mitarbeiter teilnehmen. Auf diese Weise können die Gesprächsthemen aus unterschiedlichem Blickwinkel betrachtet und viele Fragen sofort geklärt werden. Wenn Sie im Rahmen Ihres Gespräches wichtige Vereinbarungen treffen, so halten Sie diese am besten schriftlich in einem Gesprächsprotokoll fest und lassen es von Ihrem Kundenbetreuer abzeichnen. Auf diese Weise werden unnötige Missverständnisse vermieden. Es bietet sich zudem an, bei passender Gelegenheit Ihren Gesprächspartner bei der Bank in Ihr Unternehmen einzuladen. Dadurch kann er sich ein besseres Bild Ihres Unternehmens direkt vor Ort verschaffen. Denken Sie daran, dass Sie Ihrem Gesprächspartner einen guten Eindruck von der Leistungs- und Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens vermitteln wollen. Zeichnen Sie dabei ein realistisches Bild Ihrer Stärken und Schwächen. Damit schaffen Sie Vertrauen. Bedenken Sie immer, dass Ihre Bank ein Partner ist, der Ihnen hilft, Probleme zu lösen.

Es ist legitim und durchaus üblich, über Konditionen zu verhandeln, sofern es sich nicht um öffentliche Kredite handelt. Bedenken Sie aber, dass die zweite Stelle hinter dem Komma nicht das Maß aller Dinge ist. Neben dem Zinssatz sind auch Punkte wie Laufzeit, Tilgungsbeginn, Sondertilgungen usw. entscheidend. Bei diesbezüglichen Verhandlungen spielt die Risikoeinstufung Ihres Unternehmens und dabei insbesondere die zur Verfügung gestellten Sicherheiten eine maßgebliche Rolle.

„Inaktiv“ und „unkooperativ“ sind allerdings die Hauptfehler der Gründer beim Bankengespräch. Wichtig ist es, aktiv nachzufragen. Früher haben die Banken oft ein großes Geheimnis daraus gemacht, was auf dem Weg zum Rating eigentlich passiert. Das hat sich geändert und wer sich traut nachzufragen, gewinnt dadurch wertvolle Informationen. Pluspunkte gibt es jedenfalls für eine gute Eigenkapitalquote und den Hinweis, für die eigenen Lebenserhaltungskosten gesorgt zu haben. Zum aktiven Verhalten gehört auch, nach dem ersten Jahr den Jahresabschluss unaufgefordert zu schicken, und jährlich das Bankengespräch aktiv anzustreben. Das alleine sorgt schon für einen guten Eindruck. Und auch wer meint, er habe sich nicht von der Schokoladenseite präsentiert und da wäre mehr drin gewesen, sollte aktiv werden: Fragen Sie noch einmal nach, und erklären Sie die Lage. Prinzipiell gilt, dass ein regelmäßiges Gespräch, die Übersendung von Auswertungen und das Pflegen des Verhältnisses zum Bankberater ein MUSS ist. Transparenz ist das oberste Gebot für ein gutes Verhältnis.

 


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